Eduart
film — Greece — 2007

7.0
"Eduart" ist der Ansatz Griechenlands in meinem Projekt - mit Filmen ringsum die Welt. Eigentlich gibt es kein besonderes Grund, warum ich über diesen Film auf Deutsch schreibe. Vielleicht, weil ich nicht viel Gebrauch für Deutsch in täglichem Leben habe, und keine Lust habe, die Sprache komplett zu vergessen. Außerdem bin ich ziemlich überzeugt, daß die Zahl der Leser dieser Beschreibung nicht davon ab hängen wird, in welcher Sprache ich schreibe. Griechische Filme interessieren so wie so niemanden, desto brauch ich nicht über die Probleme der Leser mein Kopf brechen.
Pur theoretisch gibt es vielleicht doch Sinn auf Deutsch über "Eduart" zu schreiben, da Deutsche Kino Leute an dem Film auch gearbeitet haben und Teile dieses Filmes werden in Deutsch gesprochen.
Die Handlung des Filmes kann man so beschreiben (obwohl es nicht 100% chronologisch im Filme gezeigt wird, gebe ich hier die logische Reihenfolge der Ereignisse anstatt der kinematografischen): Eduart ist ein junger Albaner, der seine Heimat verlässt, um in Griechenland ein Rockstar werden. Es gelingt ihm aber nicht, sondern wird er zu einem Dieb und - obwohl er es so nicht gewollt hat - einem Mörderer. Wegen Geldes prostituiert er sich und in Wut ermördert er einen etwas älteren schwulen Mann.
Eduart flieht von Griechenland und kehrt zurück nach Albanien. Dort kommt er ins Gefängnis für Diebstahl. Im Gefängnis befreundet er den Gefängnis-Arzt Christof, der auch selbst ein Mörderer ist. Christof ist aber zu einem gutem Mann geworden, der seine Taten bedauert, Eduart - noch nicht. Nur bis zum Ende des Filmes beginnt er es zu begreifen, was es getan hat, und den Mord zu bedauern.
Wie ich in Rezensionen dieses Filmes gelesen habe, es ist im Großen auf "Verbrechen und Strafe" bei Dostojewski basiert. Da ich fast nichts von seinen Werken gelesen habe, kann ich dazu nichts kommentieren. Auf jedenfalls macht es den Film nicht besser und nicht schlechter.
Persönlich kann ich sagen, dass positive Gefühle kann man von so einem Film nicht erwarten - alles was da geschieht, ist ziemlich scheußlich und unschön. Aber es ist ein Gefängnis-Film über Mörderer, da gibt es selten etwas anderes. Emotional wirkt es ganz stark, besonders spannend ist es aber nicht (ich bin ja überzeugt, dass bei dem Drehen des Filmes Spannung nicht eine hohe Priorität gewesen ist). Über eines bin ich aber klar - es ist nicht die beste Wahl für ein griechisches Film, da es eigentlich viel mehr mit Albanien als mit Griechenland zu tun hat, jedoch es wurde bei Griechenland für Oscar nominiert und als der beste griechische Film des Jahres belohnt.
Klar ist es kein "Shawshank Redemption", aber es ist ein guter und schwerer Film.
2008-02-28
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