Kazhes pierakstu burtnīca

Obwohl Heinrich Boell ofiziell einer der groessten Deutschen Schriftstelllern des 20. Jahrhunderts gewesen ist, weiss ich von ihm ganz wenig. Wenn ich mich nicht irre, is "gesammeltes Schweigen" nur das zweite seiner Buecher, das ich bisher gelesen habe. Der Untertitel des Buches lautet, dass dort noch andere Satiren zu finden sind, daraus kann man schliessen, dass auch die Erzaehlung ueber Doktor Murke eine Satire ist, und eigentlich koennte das man sowieso verstehen. Das Buch besteht aus 5 Erzaehlungen, daraus sind 3 Brilliant un 2 nicht besonders. "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen" erzaehlt von einem Mann, der am Rundfunk arbeitet und sich eine Rede von einem verwirrtem Kulturprofessor mehrmal anhoeren muss, bis er fast sein Verstand verliert. Die Rede muss viel verkuerzt werden, ausserdem muss das Wort "Gott" durch "ein hoeheres Wesen, den wir verehren" aus Politkorrektum ersetzt werden, so befehlt Murke dem Professor mehr als 20 Male "ein hoeheres Wesen, den wir verehren" sagen, damit die Veraenderung moeglich war. Der Murke selber ist aber Fetischist - er sammelt Schweigen aus Radiosendungen, denn er findet es viel poetischer als Sprechen. Die zweite briliannte Geschichte lautet "Nur nicht zur Weihnachtszeit" und es geht um eine aeltere Dame, die ein wenig ihren Verstand verliert und braucht es, jeden Tag Weihnachten zu feiern. Die dritte spannende Geschichte ("Es wird etwas geschehen") ist von einem sehr aktiven Mann, der am Anfang 9 Telefonen gleichzeitig beantwortet, aber am Ende ein professionaler Sarg Begleiter wird. Die letzten zwei Geschichten - "Hauptstaedtisches Journal" und "Der Wegwerfer" haben mir nicht besonders gefallen, deswegen schweige ich ueber sie. Die ersten drei waren aber genung gut, damit ich sagen koennte, dass nach dem ziemlich langweiligem "Billard um halb zehn" ich wieder Interesse an Heinrich Boell gefunden habe.