Bisher war ich ueberzeugt, dass Fassbinder kein Regiseur fuer mich ist. Von seinem Film "Warnung vor einer heiligen Nutte" habe ich nichts verstanden und habe das Film ein wenig doof gefunden. Diesmal hat mich Fassbinder aber ueberrascht - "Lola", seine Version ueber das Thema des Blauen Engels (ich hatte vergessen, was das fuer ein Film war, bis ich in die IMDB hineinschaute) ist nicht nur visuell spektakulaer, sondern auch spannend zum Ansehen. Lola ist eine Saengerin/Prostituirte in einem Puff in einer Stadt, wo alle maechtige Maenner die Abende mit Frauen zum Kaufen verbringen. Lola ist die persoenliche Hurre des Bauunternehmer`s Schukert, von dem sie auch eine Tochter hat. Jetzt kommt in die Stadt aber ein neuer Bauleiter (ich bin nicht so klar, wie sein Posten eigentlich leitet). Der Mann ist ein ganz konservativer und braver Kerl und alles geht ihm gut mit den Raubvoegeln (Machthaber) der Stadt, bis er sich in Lola verliebt, ohne zu wissen, dass sie eine Prostituirte ist. Sie will ja nicht, dass er es von ihr zu wissen lernt, eigentlich mag sie doch den Mann, obwohl sie auch ihren Schukert mag. Na ja, dann entscheidet sich von Bohm (der Bauleiter) die Lola zu heiraten, aber sein "Freund" Esslin verraet ihm alles ueber die dunkle Seite der Stadt (ohne von der Lola-Affaire des von Bohms zu wissen). Dann geht der von Bohm wirklich los, veranlaesst ein Krieg gegen die Korruption der Stadt, heiratet Lola aber zum Ende, ohne zu wissen, dass sie noch immer die Matrone seines Feindes Schukert bleibt. Uebrigens ist Barbara Sukowa reizend in der Rolle von Lola und obwohl sie eine Nutte spielt, ist sie auch Person fast sympatisch. Im vergleich zu anderen Werken Fassbinders ("Heiliger Nutte" und Drehbuch fuer "Water drops on burning rocks" gibt`s hier fast nichts skandaloeses - nicht so viel nackte Koerper, keine Homosexualitaet, und so weiter), ich muss jetzt aber sagen, dass der Fassbinder ein sehr vitaler und interessanter Regisseur gewesen ist und dass ich noch ein Paar seine Filme bestimmt anschauen werde.